WELT: Vor unserem Fenster türmt sich die „AidaCosma“ auf wie ein Hochhaus, eins der größten Kreuzfahrtschiff, das Sie je gebaut haben, und in Halle 6 ist schon der nächste Neubau zu sehen, die „Disney Wish“. Ist die Krise nun überstanden?
Meyer: Das ist längst nicht der Fall. Wir gehen noch immer durch die größte existenzielle Krise, die ich je im Schiffbau erlebt habe. Selbst die Terroranschläge vom 11. September 2001 in den USA oder die Pleite der Lehman-Bank sind damit nicht vergleichbar. Bei unseren Kunden ist ein komplettes Jahr für Kreuzfahrten ausgefallen. Vergangenes Jahr haben die Kreuzfahrtreedereien 20 Milliarden Dollar an Geld verbrannt, dieses Jahr werden noch einmal zehn Milliarden Dollar hinzukommen. Für dieses Geld hätten die Reedereien 40 bis 50 Schiffe bestellen können. Jetzt müssen sie erst einmal ihre Schulden zurückzahlen.
WELT: Wann wird das erste chinesische Schiff in Europa fahren?