Patrick Bach: Was macht der Kinderstar der Weihnachtsserien „Silas“ und „Jack Holborn“ heute?

Patrick Bach, im Jahr 2019 (l.) und damals als "Silas".

Patrick Bach, im Jahr 2019 (l.) und damals als "Silas".

Fluch und Segen zugleich sei die Rolle, mit der er im Alter von 13 Jahren seinen Durchbruch als Kinderstar feierte, für ihn gewesen: „Einige Filmemacher sehen immer noch den kleinen Silas mit der Zahnlücke in mir, die ich auch immer noch habe“, sagte Patrick Bach 2018 im „Bild“-Interview. „Die ein oder andere Rolle habe ich deshalb auch nicht bekommen. Aber alt werde ich von ganz alleine.“

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Aber er bereue es nicht, in der ZDF-Weihnachtsserie mitgespielt zu haben: „Sonst wäre ich heute nicht da, wo ich bin“, ist sich Bach sicher. 40 Jahre nach seinem ersten TV-Auftritt ist der Schauspieler allerdings nur noch selten im Fernsehen zu sehen. Ein Umstand, den er durchaus beklagt.

Weg vor die Kamera war für Patrick Bach nicht allzu weit

Der Weg vor die Kamera war für den gebürtigen Hamburger nicht allzu weit. Seine Mutter arbeitete als Regieassistentin, der „Silas“-Produzent entdeckte Patrick Bach bei einem Besuch der Familie und schlug seiner Kollegin vor, dass sie „den Kleinen doch mal mit zum Casting“ bringen solle, erinnerte sich der Schauspieler.

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Der Erfolg der Serie war überwältigend, Bach bekam säckeweise Fanpost und wurde zum Star weiterer ZDF-Weihnachtsserien: Auch in „Jack Holborn“ (1982) und „Laura und Luis“ (1989) war er (einer der) Hauptdarsteller, mit der Rolle des im Rollstuhl sitzenden, gelähmten Freundes der Hauptfigur in „Anna“ (1987) avancierte der damals 19-Jährige zum Mädchenschwarm.

Patrick Bach: Erst Serienstar, dann Sprecherkarriere

Danach war Patrick Bach lange Zeit nicht aus dem deutschen Fernsehen wegdenken: Er hatte Gastrollen im „Traumschiff“ und bei „Klinik unter Palmen“, war sechs Jahre lang in der populären ARD-Serie „Nicht von schlechten Eltern“ zu sehen und spielte ab 1998 in der erfolgreichen RTL-Krimiserie „Die Wache“ mit. Auch privat fand er sein Glück: Mit Ehefrau Carola ist er seit 20 Jahren verheiratet und hat zwei gemeinsame Kinder.

Nach den Erfolgen der 90er nahmen die TV-Rollenangebote aber merklich ab. Bach arbeitet deswegen seit 20 Jahren auch als Hörspiel- und Synchronsprecher (etwa für Sean Astin in der „Herr der Ringe“-Trilogie), 2004 übernahm er bei den Karl-May-Spielen in Bad Segeberg eine Rolle in „Unter Geiern - Der Sohn des Bärenjägers“. Dass er im Fernsehen - mit Ausnahme von Gastauftritten und der Teilnahme an „Let‘s Dance“ 2012 - kaum mehr zu sehen war, liegt laut Bach an der heutigen Fernsehlandschaft.

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Bach kritisiert Film- und Fernsehbranche

„TV ist mittlerweile so trashig, dass man als Schauspieler kaum noch unterkommt“, sagte er 2016 im „Bild“-Interview. „Die letzten Jahre war ich wenig bis gar nicht als Schauspieler aktiv. Das liegt nicht daran, dass ich es nicht kann oder will, oder zu schlecht geworden bin. Es liegt daran, dass sich das Fernsehen komplett verändert hat.“ Heutzutage gebe es zu viele billig produzierte Sendungen: „Geschichten, Dokumentationen oder gute Game-Shows gibt es kaum noch. Familienprogramm im klassischen Sinne gibt es eigentlich gar nicht mehr.“

Doch nicht nur die ausbleibenden Möglichkeiten für Schauspieler, auch den fehlenden Mut bei der Besetzung von Filmen und Serien kritisierte er: „Wir haben Top-Schauspieler, mit denen wir tolle Sachen drehen könnten. Warum nicht mal Leute, die in den letzten zehn Jahren nicht so viel stattgefunden haben? Stattdessen werden immer die gleichen Leute besetzt“, beschwerte sich Bach. Dass er trotzdem immer noch als Frauenschwarm besetzt wird und zu Selbstironie fähig ist, zeigte sich erst jüngst: In der vierten Staffel von „Jerks.“ (2021) spielt er in einer Folge sich selbst und macht Hauptfigur Fahri Yardim eifersüchtig, da dessen Freundin sich plötzlich mehr für Patrick Bach als für ihn interessiert.

RND/Teleschau

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