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Was heute geschah – 2. November 1946 Giuseppe Sinopoli wird geboren

Venedig, 2. November 1946. Wenn ein italienisches Pärchen ein Kind in die Welt setzt, einen Sohn, und wenn es ihn Giuseppe nennt - dann kann sich in diesem Namen unter Umständen eine Hoffnung ausdrücken: dass „il Figlio“ eine Berühmtheit werden möge! Tatsächlich eiferte Giuseppe Sinopoli seinem Namensvetter Giuseppe Verdi darin nach, eine unter Opernfreunden vieldiskutierte Persönlichkeit zu werden. In erster Linie als Dirigent.

Giuseppe Sinopoli | Bildquelle: picture-alliance/dpa

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Evergreens wie "Nabucco" meißelte Giuseppe Sinopoli so furios in Klang wie kaum einer sonst. "La forza del destino / Die Macht des Schicksals" war bei ihm so existentiell gefärbt wie bei kaum einem sonst. Und es war die offenbar vom Schicksal auserkorene Aufführung einer weiteren Verdi-Oper, "Aida", die der 54-Jährige nicht überlebte. Als einer jener Pultvirtuosen, die während eines Auftritts, mitten in der Arbeit, einen Herzinfarkt erleiden und daran sterben. "Ich habe in meinem Leben alles immer geplant – meine Arbeit, meine ich.

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Richard Wagner - Ouverture to Rienzi (Giuseppe Sinopoli & Sächsische Staatskapelle Dresden) | Bildquelle: EuroArtsChannel (via YouTube)

Richard Wagner - Ouverture to Rienzi (Giuseppe Sinopoli & Sächsische Staatskapelle Dresden)

Vier Komponisten – vier Fixsterne

Vier Fixsterne hatte Sinopoli: "Ich habe gesagt, schon am Anfang meiner Karriere, dass ich mich hauptsächlich nur vier Opernkomponisten widme: einer wäre Verdi, einer wäre Puccini, für das italienische Fach; einer wäre Wagner und einer Strauss.“ Bei den Bayreuther Festspielen bewies er viele Sommer lang seine Affinität zu Wagner. Dessen Musik, aber auch die von Strauss und Puccini, durchleuchtete der promovierte Psychiater mit dem Taktstock nach Art eines Analytikers. Die menschliche Seele faszinierte ihn auch dann, wenn er selbst komponierte. Möglichkeiten und Grenzen der Kunst konnte Sinopoli tiefsinnig reflektieren. Die Archäologie war ein anderes Steckenpferd. Der universell gebildete Venezianer war ein blitzgescheiter Kopf. Ein Wuschelkopf mit Intellektuellenbrille.

Ich habe in meinem Leben alles immer geplant – meine Arbeit, meine ich.
Giuseppe Sinopoli

Was heute geschah

Unsere Reihe "Was heute geschah" zu bemerkenswerten Ereignissen der Musikgeschichte können Sie auch um 7.40 Uhr und um 16.40 Uhr auf BR-KLASSIK im Radio hören. Weitere Folgen zum Nachhören finden Sie hier.

Sendung: "Allegro" am 2. November 2021 ab 06:05 Uhr auf BR-KLASSIK

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